Die S3 Leitlinie zur Prävention und Behandlung der Adipositas
Was besagt die S3 Leitlinie Adipositas?
Die S3 Leitlinie zur Prävention und Behandlung der Adipositas (im nachfolgenden Text kurz S3 Leitlinie Adipositas genannt) gibt Empfehlungen und ist eine Entscheidungshilfe. Sie richtet sich an Ärzte, Therapeuten - und auch Patienten. S3 Leitlinie legt dar, wie eine chirurgische Behandlungen bei Adipositas im Idealfall aussehen sollte.
An der S3 Leitlinie Adipositas haben drei wichtige Fachgesellschaften mitgearbeitet:
- Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie
www.dgav.de - die Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG)
www.adipositas-gesellschaft.de - die Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)
www.dgem.de
Die S3 Leitlinie Adipositas klassifiziert aufgrund des Body-Maß-Indexes (BMI) drei Grade von Adipositas:
- Adipositas Grad I: der BMI liegt unter 30-34,9 kg/m2
- Adipositas Grad II: der BMI liegt unter 35-39,9 kg/m2
- Adipositas Grad III: der BMI liegt unter > 40 kg/m2
In der S3 Leitlinie Adipositas geht es beispielsweise um die Frage, ob bariatrische Operationen bei Adipositas des Schweregrades I (der BMI liegt unter 30-34,9 kg/m2) überhaupt effektiv sind. Damit Ärzte diese Frage entscheiden und ihre Patienten kompetent beraten können, bietet die Leitlinie Hilfen. Ferner geht es um den idealen Operationszeitpunkt bei Adipositas, um die Frage, wie man mit möglichen Komplikationen umgeht und auch um die Nachbehandlung. Die S3 Leitlinie Adipositas unterstützt die behandelnden Ärzte und Therapeuten dabei, den Nutzen und die Risiken einer Adipositas-Operation für jeden Patienten individuell abzuwägen.
Empfehlungen der S3 Leitlinie Adipositas
Jede Operation birgt ein gewisses Risiko - das gilt auch für eine Adipositas-Operation. Dieses Operationsrisiko sollte so klein wie möglich gehalten werden. Daher empfiehlt die S3 Leitlinie Adipositas Maßnahmen, die schon vor einer bariatrischen Operation durchgeführt werden sollten. Zu diesen Maßnahmen gehören beispielsweise:
- Beratungsgespräche mit Ärzten der verschiedenen Fachrichtungen
- Ernährungsberatung (damit schon vor der Operation Gewicht reduziert wird)
- eine psychologische Begutachtung durch einen Psychotherapeuten, Psychosomatiker oder Psychiater.
All diese Maßnahmen dienen dazu, die Komplikationen, die vor oder nach einer Adipositas-Operation auftreten können, möglichst genau zu erfassen und dadurch das Operationsrisiko gezielt zu minimieren. So kann der Operateur schließlich kompetent entscheiden, welches Verfahren aus der bariatrischen Chirurgie für den jeweiligen Patienten am sinnvollsten ist: ein Magenband, ein Schlauchmagen, ein Roux-Y-Baypass oder ein duodenal Switch.